Serra Negra (IV) – Wohnen

Ein paar Fotos des Hauses von Joaquim, Naier und Lucimir, in dem ich gelebt habe:

 

Der in ganz Brasilien berühmte „forno de Minas Gerais“, auf dem alles gekocht wird und nebenbei noch das heiße Wasser für die Dusche produziert wird:


Und so sieht das Grundstück von oben aus, wenn man eine halbe Stunde gewandert ist:


(Glücklicherweise kann man den Schweiß, der zur Erstellung dieses Fotos notwendig war, nicht riechen 😉

Brasilien – Das Land der Früchte

Wer nach Brasilien kommt, den wird sofort die große Auswahl an Früchten auffallen. Einfach Wahnsinn. Hier mal eine Liste an Früchten

Abacate, Abacaxi, Açaí, Acerola, Arião, Ameixa, Banana, Berinjela, Beterraba, Cacau, Cajá, Caju, Caqui, Cenoura, Clorofila, Cupuaçu, Espinafre, Figo, Framboesa, Goiaba, Graviola, Hortelã, Kiwi, Laranja, Limão, Maçã, Mamão, Manga, Mangaba, Maracujá, Melancia, Melão, Morango, Péra, Pêssego, Pinha, Pitanga, Seriguela, Tamarindo, Tangerina, Tomate, Umbu, Uva.

Diese Liste habe ich natürlich abgeschrieben, nämlich von der Saftkarte von Compão, einer Fastfoodkette, bei der man alle diese Säfte frisch gepresst kaufen kann (700ml = 5,90R$). Man kann auch ohne Aufpreis bis zu drei Früchte miteinander mischen. Wer also schon immer einmal wissen wollte, wie Ananas mit Tomate und Apfel schmeckt, der ist dort genau am richtigen Platz.

Serra Negra (III) – Arbeit

Gearbeitet habe ich natürlich auch. Insgesamt habe ich 39 Familien und 3 Schulen besucht und alle über Recycling und Müllvermeidung aufgeklärt.


Ich habe außerdem die Bürgerbroschüre von Reilingen gezeigt und viel Werbung für das mythische Gemüse Spargel gemacht. 🙂

Und hier Florian Petzold, der „missionario de lixo“, auf einer seiner Wanderung, um Licht in das Müll-Dunkel in Serra Negra zu bringen.

Serra Negra (II) – Essen

Das Essen in Serra Negra ist eigentlich nicht anders als in Niterói:


Hier sieht man eingentlich das klassische brasilianische Gericht für mich: Steak, Reis, Bohnen, Nudeln, Bratkartoffeln, farofa, ein bischen Salat und natürlich ein Glas eiskalte Guaraná-Limonade.

In 15 Tagen dort habe ich insgesamt 22 Mahlzeiten mehr oder weniger in dieser Kombination gegessen. Klingt langweilig, aber mittlerweile fühle mich auf dieses Gericht „konditioniert“. Reis und Bohnen gehören einfach zu jedem Essen dazu und schmeckt einfach gut.

Besonders seien die zwei Mittagessen in Restaurants erwähnt:


Na, hier bekommt man noch etwas für sein Geld! Mittagessen für drei inkl. 4 Flaschen Guaraná für 27R$. Da freut sich Magen und Geldbeutel. 😉

Zum Nachtisch gab es oft Käse mit Früchten und/oder Marmelade:

 

Hier der Käse „Padrão“ (aus eigener Herstellung) mit der Frucht Figo (Ja, wie der Fußballer). Leckaaaa! (Padrão sieht aus und schmeckt wie Schafskäse, aber wird aus Kuhmilch hergestellt. Lucimir erklärte mir, dass die Milch ihrer Kühe anders zusammengesetzt ist und dass mit europäischer Kuhmilch dieser Käse wohl nicht herstellbar wäre) .

Eine andere „Frucht“ ist Pinhão. Sie ist die Frucht eines Pinienbaumes der überall im Tal wächst. Die Einwohner machen aus dieser nahrhaften Frucht eigentlich nur Kuchen. Jedoch bei Leo aß ich eine Suppe aus ihnen, die wirklich gut schmeckte. Allerdings brachte Lucimir nur zwei Löffel über Lippen, da dieses Gericht für die Einwohner wirklich zu ungewöhnlich war.

Serra Negra (I) – Menschen

Zwei Wochen in Serra Negra sind eine eigene Reihe wert, denn diese Gegend ist so verschieden von „meinem normalem Brasilien“. Fangen wir mit dem Wichtigsten an: Den Menschen.

Darf ich vorstellen:

v.l.n.r.:

Florian Petzold, sehr bärtig, da er seinen Rasierapparat in Niterói vergessen hatte.
Acassio Pena Fonseca, arbeitet im Projekt, Sohn von Vanderlei Peno Cavalho, dem Cousin von Lucimir
Donna Nair Pena Cavalho, meine Vermieterin, Mutter von Lucimir, Ehefrau von Seu Joaquim Pena Cavalho, einfach eine gute Seele
Lucimir Pena Cavalho, Sohn von Joaquim und Nair Pena Cavalho. Ein echter Naturbursche und mein stetiger Begleiter, Führer und Fahrer.
Fernanda Pena Cavalho, Schwester von Acassio, kleiner Wirbelwind



Da Seu Joaquim während des Gruppenbild bei der Arbeit war, hier ein seperates Bild, dass beim Impfen der Kühe enstanden ist.



Dann gibt es noch Fernando, einen Professor der UFF, der das Projekt leitet.



Ein ganzer besonderer Mensch ist Roland a.k.a. Leo, der „hippie velho“ (Bildmitte). Philosoph, Wissenschaftler, Deutsch-Brasilianer. Seine Bücher haben mich wirlich über die Nächte in Serra Negra gerettet.

Zwangsurlaub

Heute ist wirklich so einer der Tage, an dem man sich Deutschland und seine Ordnung zurück wünscht. Eigentlich sollte ich heute (Mittwoch) in São Francisco ganz normal arbeiten. Tja, eigentlich.

Heute haben alle 12 Busgesellschaften kollektiv beschlossen, für einen Tag in den Streik zu treten. So bleiben heute neben mir 1.000.000 Menschen in Großraum Niterói da, wo sie sind. Leider wurde auch vergessen den Streik irgendwie anzukündigen, so dass ich mit 100 Personen eine Stunde an der Haltestelle stand und auf den Bus gewartet habe, bis jemand mal einen Bekannten bei einer Busfirma angerufen hat.

Und da ich weder ein Auto habe noch mit einem der kleinen (illegalen) Ersatz-Vans fahren konnte, heißt es für mich: Zwangsurlaub.