Heute begann auf der Südhalbkugel der Winter. Das Wetter heute in Niterói: 36°C, Sonnenschein.
Und hier noch ein repräsentativer Blick zum Himmel:
Endlich fortissimo.
Heute begann auf der Südhalbkugel der Winter. Das Wetter heute in Niterói: 36°C, Sonnenschein.
Und hier noch ein repräsentativer Blick zum Himmel:
Ich war 24 Jahre und exakt 270 Tage alt, als ich den Berg Corcovado des „Christus Redentor“ erklomm.
Man kann es kaum beschreiben, wie es dort ist. Die Sicht auf die „cidade maravilhosa“ ist einfach atemberaubend schön.
Ansonsten war die Plattform, für die Uhr-/ Jahreszeit, total überfüllt, da ein bekannter Novela-Star namens Thiago Lacerda Filmaufnahmen dort machte.
Und eine Sache mußte mir natürlich aufgrund meiner Arbeit auffallen:
Man hat tatsächlich für die Touristen eine Getrenntmüllsammlung installiert. Man weiß halt, wo man sich gut darstellen muss…. (Rio De Janeiro produziert übrigens 7.000t Müll pro Tag, der größtenteils einfach deponiert wird.)
Ein ganz besonderer Ausflug war die Besteigung des Pico Das Agulhas Negras, dem 7. höchsten Berg Brasiliens (2.797m), am 01.05.2006. Der Berg selbst liegt im Nationalpark Itatiaia, dem ältesten Naturschutzgebiet Brasiliens. Bemerkenswert für einen Europäer ist, dass trotz der ernomen Höhe auf dem Gipfel sehr selten Schnee liegt, da aufgrund der Nähe zum Äquator und der daraus resultierenden Sonneneinstrahlung die Temperatur nur selten auf unter 0°C fällt.
Die Gruppe bestand aus: Tadeu (unserem Führer), Marco Antonio, Lucimir, Ceila, Cassandra, Julia und mir.
Innerhalb von 4 Stunden legten wir den nicht ganz ungefährlichen Aufstieg zurück.
Aber wenn erstmal auf dem Gipfel angekommen ist, dann entschädigt die Aussicht wirklich:
Was soll ich sagen: Alleine für diesen Ausflug hat sich der Weg nach Serra Negra gelohnt!
Ich arbeite zur Zeit in einem Projekt zur Getrenntmüllsammlung („coleta seletiva de lixo„). Ich möchte kurz darstellen, wie hier versucht wird, gegen die Müllproblematik vorzugehen.
Zunächste einmal: Wie funktioniert die normale Müllabfuhr?
Die Müllentsorgung ist für die einzelnen Haushalte sehr einfach: Es wird einfach jede Art von Hausmüll (Essensreste, Plastik, Glas, benutztes Klopapier(!) etc.) in einer Plastiktüte, die man mit jedem Einkauf im Supermarkt bekommt, gesammelt und am Tag der Müllabfuhr einfach auf die Straße gelegt, wo die Tüten von einem LKW aufgesammelt werden. Teilweise gibt es zum „Schutz“ des Mülls vor Katzen, Hunden etc. Gestelle, auf denen der Müll in etwa 1,5 Meter Höhe lagert.
Natürlich ist diese Art der Müllsammlung für ein Recyling des Mülls nicht besonders geeignet, da durch die organische Komponente der noch verwertbare Müll „kontaminiert“ wird. Es muss also hinterher mühsam der Müll manuell getrennt und gereinigt werden.
Seit 1985 gibt es im Stadtteil São Fransisco von Niterói ein Projekt, das einen möglichen Ausweg aus dem Mülldilemma zeigen soll. Die teilnehmenden Haushalte (derzeit rund 800) trennen den anfallenden Müll in „verwertbar“ und „echter“ Müll. Der „echte“ Müll (v.a. Essensreste, Klopapier etc.) wird wie gewohnt über die städtische Müllabfuhr der CLIN (Companhia De Limpeza de Niterói) entsorgt.
Der verwertbare Müll wird einmal pro Woche durch das Projekt persönlich abgeholt. Warum persönlich? Es ist wichtig zu wissen, dass „Müll“ (oder was wir Wohlstandsmenschen so Müll nennen) hier noch einen unglaublichen Wert für bestimmte Menschen hat. Wenn hier sauberer, getrennter Müll auf der Straße liegen würde, kämen die „catadores„/“scavenger“ um ihn zu sammeln und selbst zu verkaufen oder zu verwerten. So kann getrennter Müll hier nur persönlich abgeholt werden, was natürlich ein begrenzender Faktor in der Arbeit des Projektes ist.
Nach der Sammlung wird der Müll zu dem Betriebshof des Projektes gebracht und dort manuell getrennt. Wenn bestimmte Mengen an Müll gesammelt wurden, wird er zur Finanzierung des Projektes verkauft. Wertvolle Bücher und Gegenstände werden z.T. an Schulen und Universitäten verschenkt.
Die Arbeiter stammen alle (bis auf den Fahrer des Traktors) aus der benachbarten Favela. Ihnen wird damit die Möglichkeit der legalen Arbeit, inklusive aller Sozialleistungen, geboten, auch wenn sie dort nur den Mindestlohn („salario minimo„) von derzeit 350R$ (ca. 140€) verdienen können.
Und was mache ich dort? Ich habe erstmal eine Datenerfassung der „Kundschaft“ gemacht und werde nun Möglichkeiten zur Optimierung der Arbeit des Projektes erarbeiten.
Was soll man sagen? Es war sehr viel Polizei präsentiert, um einen Eindruck von Sicherheit zu vermitteln. Ansonsten die üblichen Strandschönheiten und Verkäufer.
Eine Kuriosität für Touristen ist die Geschützstellung von Ipanema, die die Silouette des Strandes beherrscht. Diese Artellerie wurde noch zu Zeiten errichtet, als Rio De Janeiro Hauptstadt von Brasilien war und entsprechenden Schutz bedurfte.
Mein Fazit: Die Copacabana ist ein lauter, teurer Stadtstrand, der wohl v.a. für 2-Wochen-Rio-Touristen da ist. Da bleibe ich lieber bei meinem Lieblingsstrand in Itacoatiara. 🙂
Eine der ersten Regeln für Brasilien-Touristen: Immer die Kamera dabei haben, an der nächsten Kreuzung könnte schon das nächste Abenteuer warten. So auch in Serra Negra.
Es hatte zwei Tage lang geregnet. Natürlich macht dies die „Straßen“ nicht viel besser. Lucimir und ich waren unterwegs zwischen Fragária und Campo Redondo, als uns ein lautes „Ajudaaaaaa!“ stoppte. Ein LKW hatte den Aufstieg nach Campo Redondo nicht geschafft und wir sollten helfen, ihn den Hang hoch zu ziehen.
Also, Seile ausgepackt, am Jeep festgeknotet und es hieß: Zwei Jeeps vs. Mercedes Benz 1114 + 50% Steigung + matschiger Boden. Es konnte nur schief gehen.
Der LKW blieb an der Stelle stehen und mußte eben auf besseres Wetter warten. Und tatsächlich: 10 Stunden später kam er uns entgegen, der Hang war durch die Sonne so getrocknet worden, dass er den Aufstieg schaffte. Und wir hätten beinahe den Projektjeep zerlegt….
Ein touristisches Highlight von Niterói ist das „Museu da Arte Contemporânea“ = MAC = „Museum für zeitgenössische Kunst“, dessen Gebäude vom berühmtem brasilianischen Star-Architekten Oskar Niemeyer entworfen wurde.
Wer denkt, dass Museum sehe aus wie ein Raumschiff, liegt wie 99% aller Menschen falsch. Oskar Niemeyer dachte bei seinem Entwurf an….eine Blume. Wie dem auch sei, ich besuchte das Museum letzten Donerstag zusammen mit Bruno, Julia und einer Gruppe des Studienganges „produção cultural“ das Museum.
Geboten wurde eine Ausstellung von Miró. Und das war es auch schon. Soviel wie das Museum mit seiner Architektur verspricht, so klein ist dann auch die Ausstellungsfläche. Es ist nur Raum für eine wechselnde Ausstellungen. Eine ständige Ausstellung gibt es wohl nicht, aber bei einem regulärem Eintrittspreis von 5R$ kann man aber als Tourist eigentlich keinen Fehler machen. Außerdem ist der Blick, den man vom Museum auf die Bucht hat, einfach atemberaubend schön.
Hier auch mal ein paar Worte zu den brasilianischen Bier-Trinkgewohnheiten.
Es gibt wohl für den Brasilianer nicht schlimmeres als warmes Bier. So wird das eiskalte(!) Bier (600ml-Flaschen) in Isolierbehältern serviert und anschließend trinkt jeder aus kleinen Gläser, damit das Bier immer möglichst kalt und frisch ist. Die Kälte des Bieres wird auch immer durch Digitalanzeigen an den Kühlschränken gezeigt, damit jeder weiß: Hier ist das Bier wirklich kalt. (~ –5°C!)
Ein neues Bier bestellen ist auch einfach: Man zieht die Flasche aus der Isolierung und prombt kommt die Bedienung um die Lücke wieder zu füllen.
Zum Abschluss ein kleines „Ranking“ der brasilianischen Biermarken von mir:
Bohemia (allerdings auch die teuerste Marke)
Itaipava
Brahma
Antartica
Skol (gibt es an jeder Straßenecke für 2R$)
Geschmacklich können die Marken (dank deutscher Braumeister) durchaus mithalten, allerdings ist der Alkoholgehalt deutlich niedriger.
In diesem Sinne: Prost!