Brasilianischer Botschafter an der Hochschule Mannheim

Am 13.11.2006 besuchte der Botschafter der Republik Brasilien, S. E. Herr Luiz Felípe de Seixas Corrêa, die Hochschule Mannheim zu einem Informationsbesuch. Er wurde vom Beauftragten der SPD-Bundestagsfraktion für Lateinamerika, dem Mannheimer Bundestagabgeordneten Lothar Mark, MdB, begleitet, der die Reise nach Mannheim organisiert hat. Freudig überrascht war der Botschafter, dass beim Zusammentreffen im Rektorat der Hochschule neben der Hochschulleitung auch Verantwortliche der dt./bras. Austauschprogramme und Studierende teilnahmen.

S. E. Luiz Felípe de Seixas Corrêa wurde 1945 in Rio de Janeiro geboren. 1967 schloss er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universidade Cândido Mendes in Rio de Janeiro ab. Er wurde 1987 zum Botschafter ernannt und bekleidet seit dem 29. September 2005 das Amt des Brasilianischen Botschafters in der Bundesrepublik Deutschland.

Gegenwärtig sind an der Hochschule Mannheim 20 brasilianische Studierende immatrikuliert (bei ca. 4400 Studierenden insgesamt und ca. 800 ausländischen Studierenden). „Diese Zahl ist im bundesweiten Vergleich relativ hoch und das hat gute Gründe, denn Lateinamerikakontakte haben insbesondere an der Fakultät für Informationstechnik, an der fast 2/3 der brasilianischen Studierenden primär im Masterstudiengang studieren, eine lange Tradition“, wie die Programmkoordinatorin des kürzlich vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) preisgekrönten Masterstudiengangs Informationstechnik, Frau Yolanda Ortega Mateos, ausführte. Schon Anfang der 1990er begannen vor allem der Dekan der Fakultät für Informationstechnik und die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der Hochschule im Rahmen von EU/Lateinamerikaprojekten mit dem Aufbau der intensiven Zusammenarbeit mit brasilianischen Hochschulen.

Erfreut zeigte sich Lothar Mark, dem die Kooperationen der Hochschule in Lateinamerika durch zahlreiche Besuche bekannt sind, dass inzwischen weitere Fakultäten der Hochschule – insbesondere die Bereiche Sozialwesen und Verfahrens- und Chemietechnik – stärker mit brasilianischen Hochschulen kooperieren und die Hochschule Mannheim zur Förderung dieser Aktivitäten ein dt./bras. Kompetenzzentrum „Centro de Cooperação Acadêmica Brasil – Alemanha“ (COBRAL) an der Hochschule gegründet hat.

Die enge Kooperation mit den brasilianischen Hochschulen und der Studierendenaustausch erklärte Rektor Prof. Dr. h.c. Dietmar von Hoyningen-Huene den Gästen, insbesondere im Rahmen des Masterstudienganges Informationstechnik ist für die Hochschule aber auch die Metropolregion von großer Bedeutung. Die brasilianischen Studierenden werden gemeinsam mit den dortigen Partnerhochschulen ausgewählt. Hierdurch ist die Qualität der Studierenden so hoch, dass es praktisch keine Abbrecher gibt und die meisten Studierenden einen sehr guten Abschluss erwerben. Da bereits während des Studiums die Möglichkeit besteht, Praxisphasen in den Unternehmen zu absolvieren und somit Kontakte zu knüpfen, arbeiten ca. 80 Prozent aller ausländischen Absolventen einige Jahre in deutschen Unternehmen, ehe sie anschließend als ausgezeichnete Botschafter für Mannheim und die Metropolregion in ihr Heimatland zurückkehren“.

Dies bestätigte auch Florian Petzold, der sich als deutscher Student der Hochschule während seines praktischen Studiensemesters mit Problemen der Müllentsorgung im 14 Millionen – Großraum Rio de Janeiro einerseits und des fast menschenleeren bergigen Hinterlandes andererseits beschäftigt hat. „Überall bin ich Niederlassungen deutscher Firmen begegnet. Hier wurde ich mit sehr großem Interesse als deutscher Experte nach meiner Einschätzung befragt, aber umgekehrt habe ich auch viele bedenkenswerte Lösungsansätze der brasilianischen Seite zu technologischen Problemen kennen und schätzen gelernt“, berichtet der Verfahrenstechnikstudent Petzold. Er ist nun als studentischer Tutor tätig, der mit seinen dt./bras. Erfahrungen Kommilitonen bei der Vorbereitung eines Brasilienaufenthaltes unterstützt und der seinen brasilianischen Kollegen bei den ersten Schritten in Mannheim hilft.

Die brasilianischen Studierenden kommen aus allen Teilen des großen Landes. So kommen einige aus dem südlichsten Bundesstaat Rio Grande do Sul, eine Studentin kommt aus der 4000 km nördlicher gelegenen Amazonas-Metropole Manaus und es sind einige „Cariocas“ dabei, wie Botschafter Luiz Felípe de Seixas Corrêa sehr erfreut feststellt – Studierende, die wie er selbst, aus Rio de Janeiro stammen.

V.l.n.r.: Eric Camisão, Botschafter S. E. Luiz Felípe de Seixas Corrêa , Mariana Ribeiro und Prof. Dr. Hoffmann.

Der Botschafter und die anwesenden brasilianischen Studenten

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