Die Sache mit der Eisenbahn

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Durch Guaratinguetá verläuft eine Bahnlinie. Das ist für den Durchschnittsdeutschen nicht gerade eine besondere Sache, aber schließlich sind wir hier in Brasilien. 😉 Der Bahnverkehr besitzt hier nämlich so gut wie keine Bedeutung. Nahezu der gesamte Personen- und Güterverkehr wird über die Straße abgewickelt. Es zwar schwer vorstellbar, aber zwischen den beiden Millionenstädten São Paulo (~20Mio) und Rio de Janeiro (~8Mio.) gibt es nur eine 1-spurige, nicht-elektrifizierte Bahnstrecke, auf der ausschließlich riesige Güterzüge mit Diesellokomotiven unterwegs sind. Der Personenverkehr wurde bereits vor vielen Jahren eingestellt.

Das alles würde mich nicht besonders jucken, wenn nicht die Schienen ca. 100m von meinem Apartment entlangführen würden. Das wäre auch nicht schlimm, wenn die Züge nicht Loks die Angewohnheit hätten, ständig hupen zu müssen. Erklärung: Da die Linie wirklich mitten durch das Stadtgebiet führt und es keine echten Abgrenzungen, wie z.B. Zäune, gibt, muss eben der Zug anderweitig auf sich aufmerksam machen, um nicht jemanden zu überfahren. Dafür habe ich ja auch irgendwo Verständnis, aber wenn der letzte Güterzug der Woche sonntags um 23.50 Uhr vorbeirattert und man vor lauter Hupen beinahe aus dem Bett fällt, dann hört der Spass doch auch irgendwann mal auf…. 😉

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Noch eine Randbemerkung: An den Bahnübergängen merkt man auch einmal wieder, wieviel billiger hier manchmal die Arbeitskraft eines Menschen als die einer Maschine ist. An jedem der zahlreichen vorhandenen Übergägne gibt es noch einen Bahnwärter, dessen einzige Aufgabe das Öffenen und Schließen der Schranken ist…

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P.S.: Es gibt zwar großspurige Pläne für eine Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Rio (Central do Brasil) und SP (Estação de Luz), aber bis diese verwirklicht werden, wird wohl noch viel Wasser den Paraíba do Sul hinabfließen…

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